So sieht es also aus. Nach diesem harten, vor allem sehr späten Winter, war der April zwar ein Traum, doch der Mai brachte unserer Region in erster Linie eines, nämlich Regen. Ich schätze, ich könnte jene Maitage, an denen es nicht mindestens einmal irgendwann geregnet hat, an einer Hand abzählen. Dazu kamen mehrere Starkregenereignisse, die im Bezirk Leibnitz zu großen Überschwemmungen geführt haben. Natürlich haben wir am Osterberg auf 800m wenig Hochwasserprobleme, doch wird bei so viel Regen der ganze Blütennektar ausgespült. Obwohl es meist warm genug war, dass die Bienen zumindest ab und zu am Tag ausfliegen konnten, fanden sie jedoch kaum Nektar. Die Folge: Beinahe alle der prächtigen Waben, die die Bienen im April mit Honig vollgelagert hatten, wurden von ihnen selbst aufgefressen!
Genau solche Ereignisse sind der Grund, warum wir als Bioimker nicht zu früh ernten und unseren Bienen niemals den ganzen Honig wegnehmen. „Normal“ wäre, jede volle, verdeckelte Honigwabe zu entnehmen und im Zweifelsfall mit Zuckerwasser zwischen zu füttern. Das wollen wir aber nicht. Was in Jahren wie diesen bedeutet, dass wir vom Osterberg gar keinen und vom Eichberg kaum ein Fass voll Frühjahrshonig ernten konnten.
Wir hatten noch nie so viele Völker und noch nie so wenig Ertrag bei der Frühjahrsernte. Das ist hart, aber wir blicken positiv in das restliche Bienenjahr. Denn wir erwarten in den nächsten 4 Wochen eine wundervolle, hoffentlich nicht verregnete Edelkastanienblüte. Und danach kommt dann die Waldhonigflut, denn viel Wasser bedeutet auch jede Menge Waldhonig!
14.6.2018, by Helene Polak