Kaum Ausfälle
Im gesamten Winter 2018/19 sind uns weniger als 6% der Völker verloren gegangen – inkl. dem einen Sturmschaden. Das ist extrem wenig! Zur Info: „Normal“ sind Winterverluste bis 10%, ab 30% ist man gesetzlich dazu verpflichtet, sie zu melden, der Amtstierarzt, bzw. meist der Bienenseuchensachverständige haben dann das Recht, den betroffenen Bienenstand komplett zu kontrollieren, um das Vorhandensein ansteckender Bienenkrankheiten, etc. als Ursache ausschließen zu können. Offizielle Zahlen gibt es ja um diese Jahreszeit noch keine, doch was ich bisher von Imkerkollegen aus der Region gehört habe, dürften die Winterausfälle heuer wieder extrem hoch sein. Einzelne Imker haben sogar Ausfälle von 100%! Da ist dann ziemlich sicher etwas bei der Varroabehandlung schief gegangen, keine Frage. Trotzdem wünsche ich solche Ausfälle niemanden! Wir haben jedenfalls die unter 6% Ausfälle richtig gefeiert!
Es kommt auf die Größe an
Ein weiterer Grund, weshalb wir unsere BioBienen so super finden? Unsere Völker sind RIESIG! Also, es sind nicht nur sehr viele Bienen vorhanden, sondern auch bereits sehr große, schön Brutflächen, aus deren Zellen in den nächsten Wochen Hunderte und dann Tausende Bienen schlüpfen werden – die Sommerbienen.
Meist werden unsere Völker bei der Frühjahrsrevision auf 2 bis maximal 3 Zargen verkleinert. Die alten, oft bebrüteten Waben kommen aus und werden eingeschmolzen – das ist ein wichtiger Bestandteil der Stockhygiene. Erst einige Wochen später, wenn es genügend Nektar gibt und die Temperaturen höher sind, werden die Völker wieder erweitert. Nicht so heuer! Faktisch alle unsere Völker sind so groß, dass wir sie auf 3 Zargen belassen haben (die Unterste und damit älteste kommt weg, oben kommt eine Neue drauf, die mit bereits ausgebauten Waben aus dem letzten Jahr befüllt sind). Ein Volk mussten wir sogar AUFSETZEN! Also eine 4te Zarge drauf stellen, weil es bereits so groß ist!
Unsere späten Jungvölker aus dem letzten Jahr konnten wir alle aus den Ablegerbeuten in neue, große Beuten umsiedeln. Auch das ist Ende März nicht selbstverständlich.
Drohnenbrut im März
Und zu unser großen Überraschung haben wir bei der Durchsicht sogar schon einige verdeckelte Drohnenzellen gefunden! Das bedeutet, dass in den nächsten Tagen bis Wochen die ersten männlichen Bienen – die Drohnen – schlüpfen werden. Diese frühen Drohnen sind wichtig für die Völker, da Bienenvölker nur dann umweißeln können, wenn auch Drohnen vorhanden sind. Umweißeln nennt man den Prozess, wenn das Bienenvolk beschließt seine Königin zu ersetzen, z.B. weil sie zu alt ist; die Legeleistung nicht mehr stimmt, sprich die Königin keine Spermien mehr eingelagert hat; oder die Queen irgendwie beschädigt/verletzt, und deswegen nicht mehr „ideal“ ist. Häufig wird so ein umweißeln im Frühjahr gemacht – wir halten diesen natürlichen Austausch von Königinnen für sehr wichtig, und haben daher nichts dagegen, wenn unsere Völker so selbstorganisiert sind. Wir müssen nicht alles kontrollieren, bzw. steuern – die Bienen wissen ja eh am Besten, was sie wann warum machen. Wir freuen uns also über diese zeitige Drohnenbrut!
Was bleibt uns da noch zu sagen? DANKE! DANKE! DANKE! Bitte öfter solche Winter! Und wir wünschen uns, dass wir die Varroa auch in den nächsten Jahren weiterhin so gut im Griff haben.
Bleibt nur noch zu hoffe, dass das Wetter weiterhin so beständig bleibt – und nicht heuer schon wieder noch Spätfröste, bzw. ein Wintereinbruch im April kommt! Wir hätten heuer nämlich ziemlich gerne wieder einen Waldhonig, und das wird mit Spätfrösten nichts…
28.3.2019, by Helene Polak