Herkunft & Standort
Die Gewöhnliche Seidenpflanze (Asclepias syriaca) ist ein Neophyt aus dem östlichen Nordamerika, der sich in Europa verwildert, also angesiedelt hat. Sie ist jedoch nicht invasiv, sprich: sie kann sich nicht unkontrolliert ausbreiten und heimische Pflanzen verdrängen. Zum Einen brauchen ihre Samen offenen Boden, um zu treiben. Zum Anderen ist sie außerdem mehrjährig und vermehrt sie sich zusätzlich auch über sogenannte Rhizome (also Wurzelsprossen), braucht jedoch im Gegensatz z.B. zu Bambus, einen eher lockeren Boden. Aus diesem Grund wächst diese Pflanze bei uns auch schon seit Jahren ausschließlich im Gemüsegarten – und dort auch nur an jenen Stellen, an denen wir sie stehen lassen. Zwar bilden sie Pfahlwurzeln und auch ihr Rhizom wächst meist in einer Tiefe von etwa 50cm – die Gefahr, dass sie gleich den ganzen Garten übernehmen besteht jedoch trotzdem bei weitem nicht. Treibt sie irgendwo durch, einfach den dicken Spross abbrechen – sehr oft hält sie das nicht durch, und man ist sie wieder los, wo man sie nicht haben möchte.
Doch wie sieht diese Pflanze überhaupt aus, von der ich da die ganze Zeit schreibe?
Die Gewöhnliche Seidenpflanze bildet einen einzelnen, leicht behaarten, kräftigen Stiel, und einige sehr große (bis zu 15-30cm lang und 5-10cm breit) Blätter aus, die jenen eines Gummibaums sehr ähnlich sind. Wird sie geknickt, tritt weißer Milchsaft aus, der leicht giftig ist. Sie kann 1-2m hoch werden, und bildet ab Juni mehrere Blütendolden, die jeweils aus 20-300, blassrosa/purpur Einzelblüten bestehen – und mit großer Begeisterung von Honigbienen besucht werden!
Sind die einzelnen Blüten abgeblüht, bildet sie einige markant geformte „Baldfrüchte“ aus, denen sie ihren Trivialnamen „Papageienpflanze“ verdankt. Die 8-15cm langen, wegstehenden Früchte sind grün und haben eine leicht dornige Oberfläche. Sind sie reif, platzen sie auf, und entlassen unzählige kleine, braune Samen, die an langen, seidigen Haaren (daher der Name!) durch den Wind davon getragen werden.
Eine kleinen Kuriosität zum Schluss: Ihre Samenhaare kann man sogar als Polsterfüllmaterial verwenden!
8.6.2017, by Helene Polak